Es ist mal wieder so weit. Krieg tobt in Europa, Menschen sterben, Väter werden zum Kriegsdienst eingezogen, verzweifelte Mütter fliehen mit ihren Kindern vor den Bomben. Und wir fragen uns: Wie konnte es so weit kommen? Und vor allem: Was können wir tun, damit es aufhört?
Die Politik hat eine Antwort parat. Da ist von einer Zeitenwende die Rede, von einer völlig veränderten Situation, in der eine völlig neue Sicherheitspolitik her müsse. Waffenexporte in Kriegsgebiete, eben noch ein Tabu, sind plötzlich das Mittel der Wahl zur Krisenbewältigung. Trotz Rekordverschuldung nach zwei Corona-Jahren wird für die Aufrüstung der Bundeswehr ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro aufgelegt. Das Konzept ist klar: Durch Abschreckung den Frieden erhalten. Wenn die Russen/Chinesen/* schreckliche Waffen erfinden, müssen wir noch schrecklichere Waffen erfinden. Wenn sie damit drohen, Zivilist_innen anzugreifen, müssen wir damit drohen, noch mehr Zivilist_innen anzugreifen.
Hier bei uns in der Kyritz-Ruppiner Heide sind während des 17-jährigen gewaltfreien Widerstands gegen den Luft-Boden-Schießplatz Gedanken gedacht und ausgesprochen worden, die in eine ganz andere Richtung gehen. Wir haben nicht nur Nein zum Bombodrom gesagt, sondern auch miteinander darüber nachgedacht, welche besseren Alternativen es zu militärischer Verteidigung gibt.
Zugegeben: Nicht alle friedlichen Streiter_innen für die FREIe HEIDe sind zu überzeugten Pazifist_innen geworden. Aber in unserem Archiv über die Bewegung für die FREIe HEIDe finden sich Quellen, in denen ein Pazifismus zu Tage tritt, der gerade angesichts des Krieges in der Ukraine seine Berechtigung einfordert. Davon handelt diese virtuelle Ausstellung.